Das Kaltwalzen ist ein kontinuierliches Umformverfahren, das bei hohen Geschwindigkeiten und Temperaturen unterhalb der Rekristallisation durchgeführt wird. Dabei erfolgt die Dickenreduktion des Walzgutes überwiegend bei Raumtemperatur, ohne vorheriges Anwärmen. Das Material wird zwischen zwei oder mehreren rotierenden Walzen bearbeitet und in seiner Stärke präzise reduziert.

Im industriellen Maßstab werden die Einsatzmaterialien zumeist als Coils angeliefert, die zuvor im Warmbreitband-Verfahren vorbearbeitet wurden. Aus Stahl entstehen so Kaltbänder mit Dicken von 3 bis 0,2 mm. Für spezielle Anwendungen – etwa bei Weißblech, Feinst- oder Elektroblechen – sind sogar Banddicken bis hinunter zu 0,1 mm möglich.

 

 

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Vorwalzen / Walzen

 
Wärmebehandlung
 
Längs-/Querteilen
 
Verpackung & Versand

Walzen ist ein spanloses Umformverfahren zur plastischen Verformung von Metallen. Dabei wird das Material zwischen zwei oder mehr rotierenden Walzen kontinuierlich oder schrittweise umgeformt. Durch den Druck im Walzspalt wird das Metall in seiner Form verändert – sei es Längs-, Quer- oder Schrägwalzen.

Wärmebehandlung bezeichnet kontrolliertes Erwärmen und Abkühlen von Werkstoffen, um gezielt deren Eigenschaften wie Härte, Festigkeit, Duktilität oder Oberflächenqualität zu verändern – ein technisch definierter Schritt zur Verbesserung der Werkstoffeigenschaften. 

 

Beim Längsteilen wird das Material in Richtung der Bandlaufachse (Längsrichtung) in schmalere Streifen aufgeteilt – oft auch „Spalten“ genannt. 

Demgegenüber wird beim Querteilen das Material quer zur Wickelrichtung abgelängt. 

 

Verpackung und Versand umfassen die vorbereitenden und schützenden Maßnahmen, um kaltgewalzte Produkte – insbesondere Coils und Spaltbänder – sicher für Transport und Lagerung zu machen, um Materialschäden, Korrosion oder Verformungen zu vermeiden. 

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Neben der reinen Umformung bietet Kaltband vielfältige Möglichkeiten der Oberflächenbearbeitung. Abhängig vom späteren Einsatzbereich können Oberflächen beispielsweise blank oder aufgeraut ausgeführt oder durch zusätzliche Werkstoffe wie Kupfer veredelt werden. So lassen sich gezielt Eigenschaften wie Haftung, Umformbarkeit oder Korrosionsbeständigkeit beeinflussen.

Die endgültigen Produkteigenschaften entstehen im Zusammenspiel aus Kaltumformung, Wärmebehandlung und Oberflächenveredelung. Auf diese Weise entstehen maßgeschneiderte Lösungen, die exakt auf die Anforderungen der Kunden zugeschnitten sind.

Die Kaltwalzindustrie steht dabei nicht nur für hochwertige Erzeugnisse, sondern auch für innovative Entwicklungen und kundennahe Services. Ob in der Produktgestaltung, in angrenzenden Bereichen wie Logistik und Digitalisierung oder im Qualitätsmanagement (z. B. nach ISO 9001, IATF 16949) – gemeinsam mit den Kunden werden individuelle Lösungen erarbeitet.

Das Ergebnis: Kaltbandhersteller liefern nicht nur erstklassige Produkte, sondern bieten ihren Partnern ein umfassendes Servicepaket – zuverlässig, flexibel und zukunftsorientiert.

 

Branchen, die auf Kaltband setzen


Durch hohe Präzision, enge Toleranzen und maßgeschneiderte Eigenschaften erfüllt der Werkstoff Kaltband unterschiedlichste Anforderungen – von Leichtbau bis Design, von Energieeffizienz bis Haltbarkeit.

Die Mitgliedswerke der Fachvereinigung beliefern nahezu alle industriellen Kernbranchen – von der Automobilindustrie über Elektrotechnik bis hin zu Möbelbau und Verpackung. Kaltband trägt damit maßgeblich zur Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland bei.

  

 
 

Elektroindustrie, Energie & E-Mobilität (Elektroblech, Batterien)

Für Generatoren, Transformatoren, Motoren und E-Maschinen kommt verlustarmes Elektroband zum Einsatz. Daneben decken elektrolytisch beschichtete (z. B. vernickelte) Kaltbänder zentrale Funktionen in Batterie- und Zellverbinder-Anwendungen ab – von Consumer-Batterien bis zu EV-Batteriekomponenten.

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Automobilindustrie & Zulieferer

Kaltband ist ein Schlüsselwerkstoff für Sitz-, Feder- und Antriebskomponenten, Karosserie- und Umformteile sowie hochfeste Lösungen für Fahrwerk und Antriebsstrang. Präzise Toleranzen und maßgeschneiderte Eigenschaften machen es zur ersten Wahl entlang der gesamten automobilen Wertschöpfungskette.

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Maschinenbau, Metallbearbeitung & Sägetechnik

Hochvergütete Präzisionsbänder bilden die Basis für Säge- und Schneidwerkzeuge sowie weitere Hochleistungsbauteile in der Zerspanung. Die Bandgüten verbinden Verschleißfestigkeit mit Formbarkeit und ermöglichen produktive, präzise Trenn- und Bearbeitungsprozesse. 

   

Möbel-, Beschlag- & Einrichtungs-
industrie

Kaltband fließt in Scharniere, Auszüge, Beschläge, Beschlagprofile und funktionale Möbelkomponenten ein.

Auch weitere Einrichtungsanwendungen – vom Laden- bis zum Innenausbau – profitieren von gleichmäßigen Oberflächen und enger Maßhaltigkeit.

 

Haushaltsgeräte („Weiße Ware“) &
Consumer-Produkte

Glatte, dekorative oder funktionale Oberflächen sowie gute Umformeigenschaften prädestinieren Kaltband für Gehäuse-, Funktions- und Verkleidungsteile in Hausgeräten sowie für langlebige Konsumgüter und Werkzeuge.

Bau-, Architektur- & Baustoff-
industrie

Im Bauumfeld werden kaltgewalzte und veredelte Flachprodukte u. a. für Profile, Befestigungselemente und Bauteile eingesetzt – häufig als feuer- oder elektrolytisch verzinkte Varianten.

 

Verpackung & Umreifung


Stahl-Umreifungsband (Strapping Steel) sichert Coil-, Paletten- und Bauteillogistik – eine klassische Nischenanwendung kaltgewalzter Präzisionsbänder.

 

Kabelschutz, Daten- & Energietechnik


Kalt- und Drahtprodukte dienen sowohl als mechanische Armierung/Abschirmung für Kabel in Energie- und Datenübertragung als auch als funktionale Komponenten in Lager- und Küchensystemen.

Landtechnik & Garten-/Power-Tools


Verschleiß- und gleichzeitig gut umformbare Bandstähle kommen in Landmaschinen zum Einsatz; der Trend zu akkubetriebenen Geräten erzeugt zusätzliche Anforderungen an Präzisions- und Elektroband.